ab 10 Jahren

Schurken am Ball

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Das ist auch nicht so oft: Dass schon der Unter­ti­tel eines Buches reicht, um einen dafür ein­zu­neh­men. „Die streng gehei­men, ultra­wah­ren Auf­zeich­nun­gen des Fuß­ball­hel­den DAS GEHIRN alias Sebas­tian von Nerv­kö­ter und der Unglaub­li­chen Drei­ein­halb”, steht auf dem Cover von „Schur­ken am Ball” knapp unter­halb des Titels. Und für alle Freunde von gestei­ger­ter Wahr­heit ist das jeden­falls schon mal eine schöne Ansage.

Tat­säch­lich hält das Buch dann auch viel von dem, was der Unter­ti­tel ver­spricht: „Schur­ken am Ball” (der zweite Teil von Frank Schmei­ßers Schur­ken-Reihe) ist die ganze Geschichte hin­durch schön über­dreht, zugleich im Ton­fall aber sehr non­cha­lant. Die dar­aus resul­tie­rende Komik über­zeugt die Ziel­gruppe. Das Jung­volk lacht.

Kurz zur Geschichte: Der Autor die­ser in Ich-Form ver­fass­ten Auf­zeich­nun­gen (Sebas­tian von Nerv­köt­ter) ist Mit­glied eines (natür­lich gehei­men) Super­hel­den-Clubs. Bar­bara (genannt „Action-Bär­bel”, weil sie ein­fach nicht still hal­ten kann), Mar­tin (der so unauf­fäl­lig ist, dass er „Das Cha­mä­leon” heißt) und der nur für Mar­tin sicht- und hör­bare Die­ter kom­plet­tie­ren die Gruppe. Mar­tins ima­gi­nä­rer Freund Die­ter wird von Sebas­tian und Bar­bara zwar nicht so rich­tig für voll genom­men, darf aber trotz­dem mit­ma­chen. Bei Abstim­mun­gen hat er aller­dings nur eine halbe Stimme.

Alle­samt besu­chen sie die 6a. Und jetzt sol­len sie mit der 6b auf Klas­sen­fahrt fah­ren. Das an sich ist schon schlimm genug, denn von der 6b („b wie böse”, das ver­gisst Sebas­tian nie zu ergän­zen, wenn er von der Par­al­lel­klasse spricht) und ihrem fie­sen Leh­rer Knarz ist per se nichts Gutes zu erwar­ten. Aber noch schlim­mer: Am Ende der Klas­sen­fahrt soll ein gro­ßes Fuß­ball­spiel statt­fin­den. Wenn die Klas­sen­ehre gegen die kör­per­lich über­le­ge­nen Schü­ler der 6b gewahrt wer­den soll, müs­sen schon Super­kräfte hel­fen, befin­den die Unglaub­li­chen Drei­ein­halb. Zumal der alles andere als unpar­tei­ische Knarz den Schiri geben soll. Dum­mer­weise gehen aber alle Bemü­hun­gen unse­rer drei­ein­halb Möch­te­gern-Super­hel­den erst ein­mal fürch­ter­lich nach hin­ten los.

Comedy-Autor Frank Schmei­ßer (u.a. schreibt bzw. schrieb er für TV Total, Strom­berg und Ralf Schmitz) ver­steht sich auf Witze. Das Buch lässt sich gefäl­lig weg­le­sen und ist stel­len­weise zum Schreien komisch. Aus mei­ner Erwach­se­nen­sicht hat es den­noch nicht ganz das Zeug zum ewi­gen Kra­cher. Denn dafür ist es schlicht zu sehr Slap­stick: zu viele Über­trei­bun­gen, zu viele unnö­tige Schlen­ker im Plot, die zu nichts füh­ren. Trotz­dem defi­nitv ein lus­ti­ger Zeit­ver­treib. Und wie gesagt: Kin­der ste­hen drauf.

Das Buch lässt sich übri­gens auch gut ver­ste­hen, ohne dass man den ers­ten Teil („Schur­ken über­all”) kennt. Trotz­dem sollte man mei­ner Mei­nung nach mit Teil 1 anfan­gen. Denn der hat noch einen gan­zen Schwung mehr Esprit.

PS: Die ein­ge­streu­ten Zeich­nun­gen von Jörg Mühle sind in bei­den Schur­ken-Büchern aller­erste Sahne.


Von: Frank Schmei­ßer, mit Illus­tra­tio­nen von Jörg Mühle
Ver­lag: Ravens­bur­ger Buchverlag
Kin­der­buch ab 10 Jahren
ISBN: 978–3473525089
Taschen­buch: 224 Seiten
For­mat: 17,8 x 12,2 x 2 cm 








Von: Frank Schmei­ßer, mit Illus­tra­tio­nen von Jörg Mühle
Ver­lag: Ravens­bur­ger Buchverlag
Kin­der­buch ab 10 Jahren
ISBN: 978–3473368259
Gebun­dene Aus­gabe: 224 Seiten
For­mat: 21,2 x 14,4 x 2,6 cm

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