Die Monster sind krank
Wer sagt, dass Ungeheuer immer nur fies und gefährlich sein müssen? Im Kinderbuch „Die Monster sind krank” von Emmanuelle Houdart zeigen sie ihre menschliche Seite. Da geht es den sonst so schrecklichen Kreaturen derart mies, dass man fast Mitleid mit ihnen haben möchte. Und schon sind die schaurigen Scheusale nur noch halb so bedrohlich.
Dem Riesen ist zum Beispiel nach überreichlichem Essen speiübel, der Yeti klagt über Stinkefüße, die Hexe hat ihre Stimme verloren – und andere leiden unter Durchfall, Windpocken, Liebeskummer oder Nasenbluten.
Im Buch hat die französische Illustratorin jeweils auf der rechten Seite das unpässliche Monster gezeichnet (oben eine Seite aus dem französischen Originalbuch). Groß, farbenfroh, detailreich und schön gruselig. Auf der linke Seite erfährt man etwas über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der „Monsterkrankheiten”. Das ist witzig, aber auch nicht so ganz weit hergeholt. Gegen die Schlafkrankheit soll beispielsweise auf die Zunge des Kranken gelegter Pfeffer helfen. Und bei Vampir-Zahnweh muss der Zahnklempner ran, der mit Bohrer und Zange anrückt. Bei Depressionen eines Riesen wirken hingegen Streicheleinheiten wahre Wunder.
Ein phantasievolles Kinderbuch, das die Angst vertreibt. Und zwar sowohl vor Monstern als auch vor Krankheiten.
Von: Emmanuelle Houdart
Verlag: Gerstenberg Verlag
Bilderbuch ab 5 Jahren
ISBN: 978–3806751291
Gebundene Ausgabe: 40 Seiten
Originaltitel: Monstres Malades
Format: 37,6 x 28,2 x 0,8 cm