Warum ich zu spät gekommen bin…
Auf dem Schulweg kann einiges daneben gehen. Eine faszinierende Baustelle hier, eine verlockende Pfütze da – und schon ist es passiert, man kommt zu spät. Was sagt man jetzt bloß der Lehrerin?
Das sind so Alltagssorgen von notorischen Zuspätkommern. Der kleine Held aus dem Büchlein „Warum ich zu spät gekommen bin…” könnte der ungekrönte König aller Trödler werden. Denn das muss man ihm lassen: Dieser Knirps hat wirklich Chuzpe.
Er tischt (sehr zu unserem Vergnügen) seiner Lehrerin eine dermaßen aberwitzige Geschichte auf, dass man sich wegschmeißen möchte. Die fängt an bei Riesenameisen, die sein Frühstück vertilgten, führt über einen fürchterlichen Riesenaffen, der den Schulbus für eine Banane hielt, und gipfelt schließlich in der Beschreibung der Zeitmaschine seines Onkels – die leider nicht ganz einwandfrei funktionierte. Immer wenn man glaubt, jetzt geht es nicht mehr absurder, setzt der junge Herr noch einen drauf.
Die rasante Erzählung erstaunt auch die Lehrerin. So sehr, dass sie annähernd sprachlos bleibt. Von Zeit zu Zeit japst sie dazwischen: „Aha. Und deshalb bist du also zu spät gekommen?” Aber davon lässt sich unser Held nicht in seinem Redefluss bremsen. Zu Recht übrigens, wie sich bei der Schlusspointe zeigt. Denn laut der stimmt die verzwickte Verkettung unwahrscheinlicher Zufälle nämlich tatsächlich – auch wenn das die Lehrerin leider nicht mitbekommt.
Und so wird das Kinderbuch „Warum ich zu spät gekommen bin…” zu einem köstlichen Loblied auf die Phantasie und auf kleine Unzulänglichkeiten von kleinen Leuten. Wunderbar verschroben illustriert ist es zudem.
Von: Davide Cali und Benjamin Chaud
Verlag: Bohem Press
Bilderbuch ab 6 Jahren – bzw. für alle Kinder, die schon in die Schule gehen (und somit einen Bezug zum Thema haben)
ISBN: 978–3855815586
Broschiert: 40 Seiten
Format: 14,6 x 1 x 20,5 cm