Das Sams feiert Weihnachten
Beim Durchblättern der ersten Sams-Bände ist Paul Maar ein eklatanter Mangel an schlechtem Wetter aufgefallen, weshalb er beschloss: Jetzt muss es mal so richtig kalt werden. Erst mit Regen und Matschwetter, dann mit Frost und echtem Schnee!
So beschreibt es der Sams-Autor im Vorwort zum neuen Band, dem neunten insgesamt, selbst. Gut, ein echter Sams-Fan nimmt, was er kriegen kann, und wenn das Sams auf den Mond will. Hauptsache, es wird lustig gereimt und das Sams ist schön frech zu allen, die es nicht anders verdient haben. In diesem Sinne kann man nach der Lektüre von „Das Sams feiert Weihnachten” nur festhalten: Paul Maar beherrscht die Kunst noch!
Das Buch beginnt in der Vorweihnachtszeit und führt direkt zu Beginn zurück an einen Ort, an dem das Sams schon im ersten Band große Verwirrung stiftete. Herr Taschenbier nimmt sein Sams mit ins Kaufhaus, um ihm eine wärmende Ergänzung zum Taucheranzug zu kaufen. Trotz aller guten Vorsätze endet der Ausflug auch dieses Mal im Durcheinander, und das Sams kommt statt mit Pullover und Hose mit nur halbwegs rechtmäßig erworbener und eher ungewöhnlicher Bekleidung nach Hause, wo es sich von Herrn Taschenbier aus dem Bärenkostüm helfen lässt, das es von nun an draußen tragen wird.
In einer der schönsten Episoden des Bandes spielt das Sams an Stelle des erkrankten Taschenbier den Nikolaus bei den Lilienthals und bringt der fünfjährigen Elvira ein frisch erfundenes Weihnachtslied bei: „Hallo, kleiner Nikolaus, los pack die Geschenke aus! Leg sie zügig vor mich hin, weil ich sonst beleidigt bin! Im letzten Jahr war der Sack halb leer. Hoffentlich gibt’s dieses Jahr mehr!” Dann erkundigt es sich, ob denn auch die Eltern recht brav waren, löst damit einen kleinen Streit zwischen den Erwachsenen aus und bekommt von der netten Elvira zum Dank für alles Würstchen.
Ansonsten geht es unter anderem um die Fragen, was ein ordinäres Backblech von einem Super-Rodel aus dem Himalaja unterscheidet, ob Plätzchen mit Würstchen-Aroma nicht viel besser schmecken, warum die arme Frau Rotkohl Weihnachten nicht mag und wie die Weihnachtsfeier bei Herrn Taschenbier noch ein bisschen durch tatkräftige Wunsch-Unterstützung aus der Sams-Welt aufgepeppt werden kann.
An manchen Stellen ist das „Sams feiert Weihnachten” auch ein klein wenig nachdenklich und besinnlich (und damit im besten Sinne weihnachtlich), an anderen (sehr wenigen!) gibt es ein paar Längen. Vielleicht sind auch einige Reime nicht so doll geraten. Aber auf die Gesamtsicht sind diese kleinen Schwächen nun wirklich zu vernachlässigenden: Das Sams ist auch im neunten Teil schön albern und macht großen Spaß!
Von: Paul Maar, mit Illustrationen von Nina Dulleck
Verlag: Oetinger
Kinderbuch ab 7 Jahren
ISBN: 978–3789108167
Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
Format: 15,1 x 2,2 x 21,6 cm