Miffy-Erfinder Dick Bruna tot

Ein paar ein­fa­che Stri­che – und fer­tig war „Miffy”.

Mit sei­nem kno­pf­äu­gi­gen Kanin­chen mit dem Kreuz als Mund wurde der nie­der­län­di­sche Kin­der­buch­au­tor und Zeich­ner Dick Bruna welt­be­rühmt. Am 16. Februar 2016 starb er im Alter von 89 Jah­ren in sei­nem Haus in Utrecht. Er sei fried­lich ent­schla­fen, teilte sein Ver­lag mit. 

Ursprüng­lich hatte Bruna das knuf­fige Tier für sei­nen Sohn erfun­den, aber bald schlos­sen es Kin­der auf der gan­zen Welt ins Herz. Die klei­nen, qua­dra­ti­schen Bücher wur­den in mehr als 50 Spra­chen über­setzt, die Aben­teuer ver­filmt, sogar ein Musi­cal kam auf die Bühne. Ab dem 22. Februar bringt Dio­ge­nes eine neue deutsch­spra­chige „Miffy”-Fassung heraus.

Ich erin­nere mich, wie ich mit ihm nach Aus­tra­lien, Neu­see­land und Asien reiste”, sagte Marja Kerk­hof von Bru­nas nie­der­län­di­schem Ver­lag Mer­cis. „Über­all stan­den die Leute Schlange, um sich Bücher signie­ren zu las­sen.” Das Erfolgs­ge­heim­nis von „Miffy” sieht sie in der Ein­fach­heit der Zeich­nun­gen: „Es sind ganz klare Bil­der, fast wie Pik­to­gramme. Und dadurch, dass so viel aus­ge­las­sen ist, tritt die Essenz zutage.” 

Hin­ter die­ser Redu­ziert­heit steckte aller­dings eine Menge Arbeit: „Ich brau­che viel Zeit, um meine Zeich­nun­gen so ein­fach wie mög­lich zu machen”, erklärte Bruna ein­mal selbst. „Ich werfe viele weg. Manch­mal benö­tige ich Hun­derte Skiz­zen, um Miffy genau rich­tig hin­zu­be­kom­men. Ich habe nur zwei Punkte und ein Kreuz, um sie glück­lich oder viel­leicht ein wenig trau­rig aus­se­hen zu las­sen. Und dann kommt der Moment, an dem ich denke: Jetzt ist sie wirk­lich trau­rig, so muss sie blei­ben. Diese große Träne ist die trau­rigste Träne, die man zeich­nen kann.”

Dick Bru­nas Tod sei ein „gro­ßer Ver­lust für die nie­der­län­di­sche Zei­chen­kunst”, erklärte Marco Grob vom Cen­traal Museum Utrecht. Die Arbeit des Künst­lers stelle „eine Brü­cke zwi­schen der Zei­chen­kunst des 20. und des 21. Jahr­hun­derts” dar.