J. K. Rowling: 50 Fakten zum 50.
Foto: Omer Wazir
Am 31. Juli 2015 wird J. K. Rowling 50 Jahre alt. gute-kinderbücher.de ehrt sie mit einer Sammlung von 50 Fakten und Zitaten:
- Ihre Karriere als Geschichtenerzählerin begann Rowling im Alter von ungefähr fünf Jahren. Die erste Geschichte, die sie erfand, handelte von einem an Masern erkrankten Kaninchen.
- Das Publikum war damals noch ziemlich begrenzt: Sie erzählte die Geschichte ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Dianne.
- In der Oberstufe war Rowling Schulsprecherin.
- Harry Potters spätere Freundin Hermine Granger ist ein Abbild von ihr zu dieser Zeit – ihrer eigenen Beschreibung zufolge ein intelligentes Mauerblümchen mit Begabung zum Lehren und Belehren.
- Rowling studierte Französisch und klassische Sprachen.
- Nach ihrem Bachelor-Abschluss 1986 arbeitete sie in London als Forschungsassistentin für Amnesty International. Über diese Zeit sagte sie später: „Jeden Tag sah ich mehr und mehr Beweise für die Gräueltaten, die Menschen ihren Mitmenschen antun, um an die Macht zu kommen oder an ihr festzuhalten. Und trotzdem lernte ich bei Amnesty International auch sehr viel mehr über die Güte der Menschen, als ich jemals zuvor für möglich gehalten hätte.”
- Vor Harry Potter schrieb sie an zwei Romanen für Erwachsene. Sie wurden allerdings nie veröffentlicht – und inzwischen hat Rowling sie vernichtet.
- Die Idee zu Harry Potter hatte sie 1990: „Ich saß im Zug von Manchester nach London – ohne einen Gedanken ans Schreiben zu verschwenden. Und aus dem Nichts kam mir plötzlich die Idee. Ich hatte diesen dürren kleinen Harry ganz deutlich vor Augen und der Gedanke ging mir durch Mark und Bein. Ein so bewegendes Gefühl hatte ich nie zuvor erlebt, wenn es um das Schreiben ging.”
- 1992 heiratete Rowling. 1993 brachte sie eine Tochter zur Welt. Im selben Jahr trennte sie sich von ihrem Mann. Jetzt war sie allein erziehende Mutter und lebte von Sozialhilfe, während sie weiter an ihrem ersten Buch arbeitete.
- Obwohl Rowling gut ausgebildet ist, konnte sie nicht arbeiten: Ihr fehlte das Geld für die Kinderbetreuung. Am ersten Potter-Band schrieb sie, während ihre kleine Tochter schlief.
- Rowling: „Durch das Scheitern war ich in der Lage, alles Unwichtige abzustoßen. Ich hörte damit auf, mir selbst vorzumachen, dass ich etwas anderes war als das, was ich bin, und begann damit, all meine Energie auf die Fertigstellung der einzigen Arbeit zu konzentrieren, die mir wirklich am Herzen lag.”
- Als Rowling 1995 mit dem Buch fertig war, hatte sie extreme Schwierigkeiten, einen Verlag zu finden. Sie wandte sich an den Literaturagenten Christopher Little, der ein ganzes Jahr lang nur Absagen kassierte.
- Insgesamt lehnten zwölf Verlage das Manuskript ab.
- Schließlich bekundete Bloomsbury Publishing Interesse. Herausgeber Barry Cunningham warnte jedoch: Das Buch sei zwar gut, werde aber bestimmt kein großer kommerzieller Erfolg.
- Um die Chancen zu erhöhen, wenigstens ein bisschen Geld zu verdienen, schlug Cunningham vor, Rowling solle statt ihres Vornamen Initialen verwenden. Jungen würden es eigenartig finden, ein von einer Frau geschriebenes Buch zu lesen.
- Da Joanne Rowling von Geburt an nur einen Vornamen hat, ein Name mit Mittelinitial aber besser klingt, fügte sie noch „Kathleen” ein – den Namen ihrer Großmutter väterlicherseits. So wurde sie zu J. K. Rowling.
- Am 26. Juni 1997 wurde „Harry Potter und der Stein der Weisen” erstmals veröffentlicht. Startauflage der Legende nach: 500 Exemplare.
- Gleichzeitig mit der Hardcover-Ausgabe kam allerdings auch noch eine Paperback-Version auf den Markt. Deren Auflage betrug 5150 Exemplare, schreibt Rowling-Experte und -Bibliograph Philip W. Errington. Aber auch das reichte nicht. Es musste schnell nachgedruckt werden.
- Als im April 1998 die US-Rechte versteigert wurden, zahlte Scholastic schon 105.000 Dollar.
- J. K. Rowling kaufte sich jetzt erst einmal ein Jackett, um bei Interviews eine gute Figur zu machen.
- Der Harry Potter-Titel „Der Stein der Weisen” war den Amerikaner nicht spektakulär genug. Also wurde das englische „Harry Potter and the Philosopher’s Stone” in „Harry Potter and the Sorcerer’s Stone” (der Stein des Hesenmeisters) geändert. Deshalb musste später für den Film jede Szene, in der der Stein genannt wird, in zwei Versionen gedreht werden.
- Rowling schreibt gerne mit der Hand: „Normalerweise mache ich einen ersten Entwurf mit Füller und Papier, die nächste Version entsteht am Computer. Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden – sie war leer.”
- Über das Lesen sagt Rowling: „Wenn du nicht gerne liest, dann hast du einfach noch nicht das richtige Buch für dich gefunden.”
- Harry Potter hat genau wie J. K. Rowling am 31. Juli Geburtstag.
- Dass der Hogwarts-Express vom Bahnhof King’s Cross abfährt, ist ebenfalls kein Zufall. Rowling: „King’s Cross ist für mich ein ganz romantischer Ort, vielleicht der romantischste Bahnhof überhaupt, weil meine Eltern sich hier kennen gelernt haben. Sie lernten sich im Zug kennen, als er gerade aus King’s Cross ausfuhr.”
- Noch eine Rowling-Potter-Parallele ist, dass Opfer von Dementoren erfolgreich mit Schokolade behandelt werden können. Denn Rowling hat die Dementoren als Sinnbild für ihre eigenen Depressionen erschaffen, die sie mit Süßem linderte.
- Potter-Fans haben sich von Beginn an große Sorgen darum gemacht, ob Rowling im Verlauf der Reihe einen ihrer Lieblinge sterben lassen wird. Tatsächlich zog Rowling in Erwägung, Harry, Ron oder Hermine sterben zu lassen.
- In Band 5 sollte ursprünglich Mr. Weasley sterben. Rowling entschied sich dagegen, weil sie ihn später noch brauchte. Außerdem wäre Ron sonst zwangsläufig viel schneller erwachsen geworden.
- Dass die Fans bis zum Ende um das Leben von Harry, Ron oder Hermine bangten, war Rowlings Ziel.
- Nach Abschluss des siebten Bandes sagte sie: „Einige Fans sind so besessen, dass sie keine Ruhe geben, bevor sie nicht die zweiten Vornamen von Harrys Ururgroßeltern kennen. Darüber bin ich entzückt.”
- Apropos Fan-Fragen. Wer wollte nicht schon immer wissen, was aus Fluffy wurde?
.@EmyBemy2 He was repatriated to Greece. Dumbledore liked to put Hagrid’s more foolish acquisitions back where they belong – not the forest.
— J.K. Rowling (@jk_rowling) 6. Februar 2015
-
Und für alle, die immer schon wissen wollten, ob Hogwarts Schulgeld nimmt: Nein!
J.K. Rowling confirms Hogwarts is not a fee paying school http://t.co/nmY8Py10yM pic.twitter.com/rHENOj5UqG
— Metro (@MetroUK) July 18, 2015
- Im Jahr 2000 schrieb die Webseite „The Onion”, Rowling habe sich in einem Interview mit der „Times” dazu bekannt, Satanistin zu sein. Eine Welle der Empörung brach los, viele übernahmen die Anschuldigungen ungeprüft. Ein christliches Magazin aus Deutschland beschloss schließlich, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Redakteure besorgten sich, weil sie den „Times”-Artikel im Netz nicht finden konnten, sogar die fragliche „Times”-Print-Ausgabe. Darin gab es aber auch kein Rowling-Interview. War irgendwie klar: „The Onion” ist ein Satire-Magazin, das ausschließlich Quatsch verbreitet.
- Weltweit verkauften sich ihre sieben Harry-Potter-Bände mehr als 450 Millionen mal.
- Die Verfilmungen spielten 7,7 Milliarden Dollar ein. Harry Potter ist damit die kommerziell erfolgreichste Filmreihe.
- 2004 schätzte das Forbes Magazine Rowlings Vermögen auf eine Milliarde US-Dollar. Ein paar Jahre später dementierte Rowling zwar, so viel Geld zu haben, Forbes ließ sie jedoch vorerst trotzdem auf der Liste.
- Seit 2012 wird sie von Forbes nicht mehr als Dollar-Milliardärin geführt. Der Grund laut dem Magazin: Sie habe so viel gespendet, dass sie jetzt nur noch eine sehr wohlhabende Multimillionärin sei.
- Über die Wohltätigkeitsorganisation Lumos unterstützt Rowling Hilfsprojekte für Kinder.
Congratulation to @jk_rowling ’s Charity Org. @Lumos For winning the #CharityAwards ! pic.twitter.com/C7cFOGCZl4
— Harry Potter Facts (@TheHPFacts) June 19, 2015
- Sie spendet darüber hinaus auch anderen Projekten erhebliche Summen. 2010 trug sie zum Beispiel zur Gründung einer neuen Klinik der University of Edinburgh bei, die Patienten mit multipler Sklerose und anderen neurodegenerativen Krankheiten unterstützt.
- Die Klinik heißt „Anne Rowling Regenerative Neurology Clinic” und ist nach J. K. Rowlings Mutter benannt. Anne Rowling hatte multiple Sklerose. Sie starb 1990 im Alter von 45 Jahren.
- In einem Interview mit dem „Spiegel” sagte Rowling: „Ich glaube, dass mangelnde Empathie der Grund vielen Übels ist. Und ich glaube, das zerrüttet unsere Gesellschaft.”
- Seit 2001 ist J. K. Rowling mit dem Arzt Neil Murray verheiratet.
- Rowlings Kinder: Jessica (geboren 1993), David (2003) und Mackenzie (2005).
- Ihre erste Tochter ist nach der Autorin Jessica Mitford benannt, die als Jugendliche durchbrannte, um auf republikanischer Seite im Spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen, und später als Kommunistin, Bürgerrechtlerin und Enthüllungsjournalistin in den USA lebte. Rowling: „Sie ist meine Heldin, seit ich 14 bin.”
- Unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlicht Rowling mittlerweile auch Bücher für Erwachsene.
- Die Frage, ob es je einen weiteren Potter-Roman geben wird, beantwortet sie so: „Ich habe mich immer geweigert, diese Frage mit ‚niemals‘ zu beantworten.”
- Im kommenden Sommer gibt es erst einmal ein Theaterstück. Es soll „Harry Potter und das verwunschene Kind” heißen. Premiere ist in London.
I’m also very excited to confirm today that a new play called Harry Potter and the #CursedChild will be opening in London next year.
— J.K. Rowling (@jk_rowling) 26. Juni 2015
- Kurz darauf soll ein neuer Film für Potter-Fans anlaufen. „Fantastic Beasts and Where to Find Them” erzählt die Geschichte des Zauberers Newton Scamander, der 60 Jahre vor der Geburt von Harry Potter um die Welt reiste und magische Tiere erforschte. Später schrieb er darüber ein Lehrbuch, das bis heute in Hogwarts benutzt wird. Der Filmstart ist für den 18. November 2016 geplant. Das Drehbuch stammt aus der Feder Rowlings. Es soll insgesamt drei Teile geben.
10,000 girls from across the UK hoping to be cast in new @jk_rowling film Fantastic Beasts & Where To Find Them pic.twitter.com/cIZg4Dawjy
— Richard Suchet (@SkySuchet) July 18, 2015
- Die meisten sprechen Rowlings Namen falsch aus. Er reimt sich auf bowling, nicht auf howling.
- Aber J. K. Rowling sagt, das mache ihr schon lange nichts mehr aus.
Foto: Daniel Ogren
J. K. Rowling 2010 bei einer Lesung im Garten des Weißen Hauses. Foto: Screenshot vom offiziellen Video
Foto: Barry Solow