Jungs und Männer kaufen mehr Kinderbücher
• Zwei Drittel der Kinder- und Jugendbuchkäufer sind weiblich. Aber: Die Jungs holen endlich auf!
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (ajv) berichten über kräftige Zuwächse gerade bei jungen Lesern. Grundlage ist eine aktuelle Studie, die beide bei der Gesellschaft für Konsumforschung in Auftrag gegeben hatten. Das zur Frankfurter Buchmesse 2013 präsentierte Ergebnis: Bei den 12- bis 13-jährigen Jungs stieg der Anteil von 28 Prozent auf 42 Prozent, bei den 14- bis 15-Jährigen von 25 auf 39 Prozent.
Die Jungs hinken insgesamt aber immer noch deutlich hinterher. Während im Buchmarkt insgesamt der Anteil weiblicher Käufer bei 57 Prozent liegt, ist er im Kinderbuchmarkt mit 64 Prozent klar höher. Trotzdem ist ajv-Chefin Renate Reichstein begeistert – und freut sich, dass die lang ersehnten „neuen Männer” unverhofft doch noch auftauchen: „Davon hatten wir uns schon vor Jahren verabschiedet, da müssen wir unbedingt dranbleiben, dass wir diese Kundengruppe halten, dass wir sie weiter mit Angeboten verführen.”
• Kinderbücher können ruhig ein bisschen was kosten – wenn sie denn schön sein.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Kunden wünschen sich Bücher mit ansprechenden Illustrationen und vermissen oft auch eine hübsche Ausstattung (sprich: Lesebändchen, Lesezeichen, Umschlag). Reichstein: „Da müssen Verlage aufhorchen, wenn die Käufer bereit sind, mehr Geld für eine schöne Ausstattung auszugeben.”
• E‑Books sind (noch) nichts für Kinder.
Nur ein Prozent der Befragten kann sich vorstellen, mit Kindern Bilderbücher auf E‑Books anzuschauen. Renate Reichstein wundert das nicht: „Die Zielgruppe hat ja im Moment mehrheitlich keine Lesegeräte.”
(11. Oktober 2013)