Sams-Papa ist 75: Happy Birthday, Paul Maar!
Paul Maar hat uns das Sams geschenkt. Am 13. Dezember 2012 wurde er 75. Herzlichen Glückwunsch!
Sieben Sams-Bücher, 4,6 Millionen verkaufte Exemplare, in mehr als 30 Sparchen erschienen – und das, obwohl sich die Bücher aufgrund der vielen Wortspiele nur schwer übersetzen lassen. Dazu drei Sams-Filme und ein Sams-Computerspiel.
Keine Frage, die Welt liebt das Sams, diesen wuschelköpfigen, Taucheranzug tragenden Anarchisten mit den Wunschpunkten und der ulkigen Nase im Gesicht. „Eine lustige Nase ist mindestens eineinhalb Mal besser als eine traurige Nase”, sagt das Sams und hat damit natürlich recht.
Wir lieben das Sams, weil es so entwaffnend direkt ist, so herrlich chaotisch. Und weil der Wirbel, den es erzeugt, Veränderungen auslöst, die sich sehen lassen können. Wenn doch nur allen netten Menschen, die so zurückhaltend und schüchtern sind, dass sie immer wieder vom Leben auf die Hörner genommen werden, ein Sams über den Weg laufen könnte.
Paul Maar selbst hätte in seiner Kindheit wohl auch ein Sams gebrauchen können. Er hat einmal gesagt, er zähle zu jenen Autoren, „die fast verzweifelt versuchen, sich im Erwachsenenalter die glückliche Kindheit zu imaginieren und schreibend nachzuschaffen, die sie nie erlebt haben”.
Seine Mutter starb, als er noch ein Baby war. Bis zur erneuten Heirat seines Vaters wurde er von Hausmädchen betreut. Als sein Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam, erlebte Maas einen strengen Vater, der ihn schlug und ihm das Lesen verbot. Stärkere Jungen drangsalierten ihn.
Die Erfahrungen hat Paul Maar nicht nur in seinen Sams-Büchern verarbeitet. So wie Martin Taschenbier wird auch die Hauptfigur in dem Kinderbuch „Lippels Traum” von Klassenkameraden gehänselt. In „Jakob und der große Junge” geht es ebenfalls um Mobbing.
Am Ende lassen uns die Bücher von Paul Maar aber immer strahlen. „Ich erzähle Geschichten, die ich als Kind gerne gelesen hätte”, sagt er.
Bald könnte wieder so eine Geschichte erscheinen. Im Frühjahr will sich Paul Maar erneut zum Schreiben zurückziehen. Wir dürfen uns freuen!
Das erste Sams-Buch von Paul Maar, 1973 erstmals erschienen
Verlag: Oetinger
Gebundene Ausgabe, 143 Seiten
ISBN: 978–3789119521
Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 8 Jahren
Das erste Kinderbuch überhaupt von Paul Maar, 1968 erschienen: Darin trifft ein Löwe einen seltsamen Hund, der über und über tätowiert ist. „Jedes dieser Bilder bedeutet eine Geschichte”, erklärt der Hund. Und nachdem er ein Leberwurstbrot bekommen hat, beginnt er zu erzählen.
Verlag: Oetinger
Gebundene Ausgabe, 108 Seiten
ISBN: 978–3789142574
Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 8 Jahren
„Lippels Traum” erschien 1984. Die Verfilmung kam 1991 in die Kinos. Lippels Eltern fahren eine Woche fort. Die Betreuerin, die sie finden, macht ihm das Leben schwer und nimmt ihm sein Märchenbuch weg. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als das gerade begonnene Buch einfach weiter zu träumen.
Verlag: Oetinger
Gebundene Ausgabe, 232 Seiten
ISBN: 978–3789119576
Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren