Schellenursli kommt auf die Leinwand

Der kleine Ursli, bim, bam, bum,
der hat die größte Glo­cke um.

In der Schweiz fin­den der­zeit zwei natio­nale Kul­tur-Iko­nen zuein­an­der. Xavier Kol­ler gewann 1991 als bis­her ein­zi­ger Schwei­zer Regis­seur einen Oscar. Im Augen­blick ver­filmt er eines der belieb­tes­ten Kin­der­bü­cher des Lan­des: den Schellenursli.

Die Sze­nen sind im Kas­ten, jetzt wird geschnit­ten. Ende des Jah­res soll der Film in die Kinos kom­men. Diese Woche ver­öf­fent­lichte das Film-Team einen Trailer:

Das Dreh­buch basiert aller­dings nicht nur auf der Schel­len­ur­sli-Geschichte. Kol­ler bedient sich zudem aus den bei­den Fol­ge­ge­schich­ten von Selina Chönz und Alois Cari­giet: „Flu­rina und das Wild­vög­lein” sowie „Der große Schnee” – weil die Ori­gi­nal-Geschichte ja in zehn Minu­ten erzählt sei.

Tat­säch­lich wurde der Ursli 1964 schon ein­mal ver­filmt, und Regis­seur Ulrich Kün­dig brauchte damals knapp 18 Minu­ten. Aber seine Ein­stel­lun­gen waren auch ewig lang.

Das Büch­lein jeden­falls ist flot­ter vor­ge­le­sen. In Reim­form erzählt Selina Chönz die Geschichte vom klei­nen Ursli, der mit den ande­ren Dorf­bu­ben am ört­li­chen Früh­lings­um­zug, dem soge­nann­ten Cha­land­a­marz, teil­neh­men möchte. Bei der Ver­gabe der dazu nöti­gen Glo­cken drän­gen ihn die grö­ße­ren Kin­der weg, er bekommt nur noch eine win­zig kleine. Als er dar­auf­hin als „Schel­len­ur­sli” von den ande­ren ver­lacht wird, ent­schließt er sich zum gro­ßen Aben­teuer. Ganz allein macht er sich auf den Weg zum Mai­en­säss oben auf der Alm, wo noch eine große Kuh­glo­cke hängt. Doch der Weg durch den Schnee ist weit und gefährlich.

Das 1945 erst­mals erschie­nene Buch ist vor allem durch die außer­ge­wöhn­li­chen Illus­tra­tio­nen von Alois Cari­giet zu einem Welt­erfolg gewor­den. Der Künst­ler wurde mit dem Schwei­zer Jugend­buch­preis, dem Kin­der­buch­preis der „New York Times” und mit der Hans-Chris­tian-Ander­sen-Medaille in Gold geehrt.

(11. Juni 2015)


von Selina Chönz und Alois Carigiet
Son­der­aus­gabe – die gesamte „Enga­di­ner Tri­lo­gie” (Schel­len-Ursli, Flu­rina und das Wild­vög­lein, Der großse Schnee) in einem Band. Die Illus­tra­tio­nen wur­den von den frü­hen Dru­cken aus­ge­hend neu litho­gra­fiert und erschei­nen farb­lich, wie sie der Künst­ler sei­ner­zeit anstrebte. 
Gebun­dene Aus­gabe: 120 Seiten
Ver­lag: Orell Füssli
ISBN: 978–3280029145
Vom Ver­lag emp­foh­le­nes Alter: 4 – 6 Jahre
For­mat: 24,9 x 2 x 31,9 cm

 

 


Taschen­buch: 48 Seiten
Ver­lag: Orell Füssli
Spra­che: Deutsch
ISBN: 978–3280023105
For­mat: 15,5 x 0,7 x 15 cm

 

 

 

Kinderbücher: Schellenursli

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