ab 14 Jahren

Der Drohnenpilot

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Jugendbücher: Der Drohnenpilot

Nicht unbe­dingt ein hoch­li­te­ra­ri­sches Buch. Aber mal was rich­tig span­nen­des. Nach­her stan­den die Jungs Schlange. Dabei hatte sich vor­her kaum einer gemel­det, gerne Bücher zu lesen.”

Das ist – berichts­weise – die Bilanz einer Lesung von Thors­ten Nesch, bei der er sein Buch „Der Droh­nen­pi­lot” in einer Schule vor­stellte. Aber was heißt schon „hoch­li­te­ra­risch”? Neschs Stil ist klar, gerade, zügig, was auch seine Vor­züge hat.

Der Droh­nen­pi­lot” geht gleich in die Vol­len, Action ab Seite 1. Ers­ter Absatz: „Vor mei­ner XT-17 tauchte am Hori­zont das Gebirge von Amai auf. Dort in einem Tal lag mein Ziel, das Haupt­quar­tier der Ter­ro­ris­ten. Blitze zuck­ten stumm in den Wol­ken, die sich über der Berg­kette auf­türm­ten, als woll­ten sie nach den Ster­nen greifen.”

Erzäh­ler ist der 17-jäh­rige Darius. Das beschrie­bene Sze­na­rio sieht er auf sei­nem Com­pu­ter­mo­ni­tor. Es ist – noch – nur ein Spiel. Aber als er durch ist, taucht auf dem Bild­schirm eine uner­war­tete Nach­richt auf. Die Ein­la­dung zu einem Bewerbungsgespräch! 

Ein schein­bar lupen­rei­ner Jung­s­t­raum beginnt: Darius wird Droh­nen­pi­lot. Viel Geld für einen Job, der 1:1 sei­nem Lieb­lings­spiel ent­spricht. Eine eigene Woh­nung. Aner­ken­nung. Raus aus der Per­spek­tiv­lo­sig­keit nach der Schule. Cool, denkt Darius. Cool, mag sich auch so man­cher junge Leser den­ken, den Nesch bereits jetzt gefan­gen hat.

Doch dann wird es schnell kom­pli­zier­ter. In rasan­tem Tempo erzählt Nesch von einer Gesell­schaft, die der unse­ren nur um wenige Jahre vor­aus ist – tech­nisch wie sozi­al­po­li­tisch. Mini­mal-SciFi, sozu­sa­gen. Es fah­ren noch Stra­ßen­bah­nen und Autos, aber die Stra­ßen müs­sen ver­brei­tert wer­den, weil die Kar­ren immer dicker wer­den. Was Nesch the­ma­ti­siert, ist heute schon aktu­ell. Über­wa­chung, abge­hängte Bevöl­ke­rungs­schich­ten, Com­pu­ter­krieg, pri­va­ti­sierte Sicher­heit. Es ist nur alles noch einen Tick wei­ter gedacht. Und so zeigt sich die Dys­to­pie, deren Söld­ner Darius wird, mit jeder Seite deutlicher.

Das läuft ohne große Über­ra­schun­gen kon­se­quent auf den Show­down zu und ist packend mit hoher Iden­ti­fi­ka­ti­ons­kraft für Teen­ager geschil­dert. Die Liebe spielt auch eine Rolle. Wofür Nesch auf jeden Fall zu loben ist: dass er eine der Stär­ken von Sci­ence Fic­ton aus­spielt – näm­lich die, Sozi­al­kri­tik so auf­zu­schrei­ben, dass sie gele­sen wird. 

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Von: Thors­ten Nesch
Ver­lag: mixtvision
Jugend­buch ab 14 Jahren
ISBN: 978–3958540248
Bro­schiert: 288 Seiten

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