Das U‑Boot auf dem Berg
Mauritius ist fast zwölf, gerade mit seinen Eltern an die Ostsee gezogen, und dafür, dass er eigentlich ein ganz smartes Kerlchen ist, hat er einen Haufen Probleme: In der neuen Schule ärgern ihn die drei Blöden, sein seltsam aufgekratzter Onkel hält seit neuestem sein Kinderzimmer besetzt, und immer wenn er das Nachbarsmädchen Mieke zu seinem Geburtstag einladen möchte, bringt er kein Wort heraus.
Kein Wunder, dass sich Mauritius manchmal in sich selbst zurückzieht. Seine Leidenschaft ist die Tiefsee. Dort besucht er regelmäßig seinen imaginären Freund, Herrn Glimm. Die Ratschläge des Laternenfischs waren aber auch schon einmal besser. „Mach es wie der Teufelsangler”, schlägt Herr Glimm bezüglich Mieke vor. „Sobald er ein Weibchen vorbeischwimmen sieht, verbeißt er sich in ihre Haut und wächst mit ihr zusammen.”
Vielleicht sollte sich Mauritius doch lieber an seinen Onkel halten? Der poltert zwar wie ein Erdbeben durchs Leben und benimmt sich wie ein Durchgeknallter, aber er bezähmt die gefährlichsten Gegner (inklusive Herrn Freundlieb) und die Herzen der Damen fliegen ihm auch noch zu. Von seinen Eltern weiß Mauritius, dass Onkel Christoph krank ist, manisch-depressiv. Ob es möglich ist, sich bei ihm anzustecken? Denn, findet Mauritius: „Wenn das eine Krankheit sein soll, dann will ich die auch haben.”
Ulrich Fasshauer vereint in seinem ersten bei einem Verlag veröffentlichten Kinderbuch mühelos Witz und Tiefgang, erzählt in ansprechenden Sprachbildern die Geschichte eines Jungen an der Schwelle vom Kind zum Jugendlichen und schafft es, ein solch schweres Thema wie das der bipolaren Störung des Onkels adäquat und doch locker zu schildern. „Das U‑Boot auf dem Berg” ist keine alltägliche Kost, aber so charmant und mitreißend und voller rasanter Wendungen, dass es Spaß macht, das Buch zu lesen. Ein echtes U‑Boot kommt auch drin vor!
Von: Ulrich Fasshauer
Verlag: Tulipan
Kinderbuch ab 10 Jahren
ISBN: 978–3864293672
Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Format: 15,4 x 2,2 x 21,6 cm