Pünktchen, das Küken
Bis auf ziemlich wenige Ausnahmen kommen Fotos in fiktionalen Kinderbüchern nicht vor. Warum, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Denn dass Foto-Bilderbücher mitreißende Geschichten erzählen und damit erfolgreich sein können, ist seit „Mein Esel Benjamin” (1968 erschienen) doch eigentlich bekannt.
„Pünktchen, das Küken” ist 45 Jahre nach Benjamin wieder eine Geschichte über eine besondere Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Es geht um ein kleines Küken, das nach dem Überfall eines Dachses aus dem einzig verbleibenden Ei eines Nestes schlüpft und vom Menschenjungen Hugo aufgezogen wird. Eines Tages wird Pünktchen (das ebenso wie Hugo ein gepunktetes Halsband trägt) neugierig und beschließt, die Welt zu entdecken. Dabei trifft es viele Tiere, und stellt fest, dass sie alle eine Aufgabe im Leben haben. Nur welche Aufgabe mag Pünktchen wohl haben?
Niedlicher hätte das Buch auch nicht sein können, wenn die Bilder dazu gezeichnet gewesen wären. Zusätzlich zum Faktor „Süß” hat „Pünktchen” auch noch den Reiz des scheinbar Reellen zu bieten, den die perfekt inszenierten Fotos erzeugen. Denn auch wenn medienkompetente Kinder heute schon früh lernen, dass fotografierte bzw. gefilmte Szenen nicht wirklich so passiert sein müssen – die Bilder sind so stimmungsvoll und spannungsgeladen, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlen.
„Pünktchen” ist im 2011 gegründeten Verlag der Autorin erschienen. Klein- bzw. Selbstverlag heißt in diesem Fall jedoch nicht Sparzwang und minderwertige Materialien, sondern im Gegenteil: hochwertiger Druck, astreine Bindung und gutes Papier.
Von: Dorothea Flechsig und Juliane Teuteberg (Fotos)
Verlag: Glückschuh
Fotobuch für Kinder ab 2 Jahren
ISBN: 978–3943030204
Gebundene Ausgabe: 42 Seiten
Format: 21,2 x 18,8 x 1 cm