ab 3 Jahren

Müffelmax

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Kinderbücher: Müffelmax

Manch­mal macht man etwas völ­lig falsch – und am Ende wird doch alles genau rich­tig. Zum Bei­spiel, weil die Wirk­lich­keit ganz anders als in unse­rer Vor­stel­lung ist und sich Vor­ur­teile als falsch erweisen.

So wie bei Max: Das ist der Held in Silke Far­mers sehr süßem ers­ten Kin­der­buch, des­sen Titel „Müf­fel­max” bereits auf das größte Pro­blem des fünf­jäh­ri­gen Knirp­ses hin­weist. Max ist zwar eigent­lich ganz dufte, auf­ge­weckt, mutig und ehr­lich, duf­tet aber nicht so gut, weil er sich nur sehr sel­ten (und wenn dann auch nur ziem­lich huschig) wäscht.

Das stört vor allem seine Eltern. Und: „Wer sich nicht mehr zu hel­fen weiß”, heißt es im Buch, „macht manch­mal dumme Dinge – da bil­den Eltern keine Aus­nahme.” In die­sem Fall erzählt Max’ Papa abends vorm Schla­fen­ge­hen eine gru­se­lige Geschichte von einem Men­schen­fres­ser, der ganz beson­ders den Geschmack von klei­nen, stin­ken­den Kin­dern schätzt.

Und ob man es nun glaubt oder nicht, in der fol­gen­den Nacht streicht tat­säch­lich ein fins­te­rer Geselle durchs Dorf. In den wun­der­ba­ren Wor­ten der Autorin klingt das so: „Er hieß mit Vor­na­men Fritz, mit Nach­na­men Men­schen­fres­ser und war von Beruf Riese.”

Kinderbücher: Müffelmax

Aber dann wird alles anders als man denkt. Denn nur, weil einer Men­schen­fres­ser heißt (und den Geruch stin­ken­der Kin­der mag), muss er noch lange nicht gefähr­lich sein. Viel­leicht ist er ja auch Kom­post-Vege­ta­rier und es ent­wi­ckelt sich eine wun­der­bare Freund­schaft, die irgend­wie dazu führt, dass am Ende sogar noch der Wasch­lap­pen zum Zuge kommt.

Meist kommt krudes Zeug heraus”

Silke Far­mer ist übri­gens Redak­teu­rin bei einer gro­ßen öster­rei­chi­schen Wochen­zei­tung. Dort haben wir mal eine Weile zusam­men gear­bei­tet – und weil Silke echt eine Nette ist, hat sie hier noch ein paar Fra­gen zu ihrem Buch beantwortet: 

Als Jour­na­lis­tin schreibst du ja eh viel. Aber mehr so ernst­haf­tes und recher­chier­tes Zeug. Wie kam’s zur Phantasiegeschichte?

Die Idee zu Müf­fel­max bzw. mehr oder min­der die ganze Geschichte kam regel­recht über Nacht. Abends, wenn ich die Kin­der ins Bett bringe, muss ich Geschich­ten vor­le­sen (no na net) und das oft bis zum Umfal­len. Aber auch das ist manch­mal nicht genug und dann müs­sen, nach­dem das Licht schon gelöscht ist, noch Geschich­ten erzählt wer­den. Um ehr­lich zu sein: Meist kommt dabei recht kru­des und wir­res Zeug her­aus, aber bei der Erzäh­lung rund um Max und Men­schen­fres­ser Fritz war es anders. Krude ja, aber irgend­wie hatte sie Hand und Fuß. Am nächs­ten Tag musste ich alles nur noch etwas aus­for­mu­lie­ren und nie­der­schrei­ben. Ich glaube, ich habe sie in einer hal­ben Stunde zu Papier gebracht, die Worte haben sich prak­tisch von selbst geschrieben.”

Kinderbücher: Müffelmax

Men­schen­fres­ser in einer Gute­nacht-Geschichte – du denkst dir ja Sachen aus …

Dass Max’ Vater von einem Men­schen­fres­ser erzählt, ist natür­lich abso­lut inkor­rekt. Aber ich wollte auch ein­mal eine Lanze für uns Eltern bre­chen. Wir sind schließ­lich auch nur Menschen.”

Aha, soso. Dann mal ganz ehr­lich: Gibt’s in dei­ner Fami­lie etwa wirk­lich ein klit­ze­klei­nes Geruchs­pro­blem? Wäre ja nur menschlich.

Vor­bild für Max sind natür­lich meine bei­den Söhne. Pfif­fig, frech und lie­bens­wert. Und: Sie trei­ben mich regel­mä­ßig in den Wahn­sinn. In ihrem Fall hat das zwar nichts man­geln­der Kör­per­hy­giene zu tun, sie baden und duschen äußerst gern. Aber das Thema illus­triert ganz gut die Ohn­macht, die mich manch­mal plagt, wenn sie so gar nicht auf mich hören wollen.”

Kinderbücher: Müffelmax

Auf dem Foto rechts neben Silke: Illus­tra­to­rin Mele Brink und Bernd Held vom Verlag

Apro­pos Illus­tra­tio­nen. Die sind erst nach­dem du dir die Geschichte aus­ge­dacht und dann einen Ver­lag gefun­den hast dazu gekom­men. Magst du sie?

Die Illus­tra­tio­nen haben mir von Anfang an extrem gut gefal­len. Meles Stil kenne ich bereits von ihren ande­ren Büchern und ich bin ein gro­ßer Fan ihres Ein­falls­reich­tums. Ins­ge­samt sind die Bil­der sehr stim­mig mit der Geschichte und in Men­schen­fres­ser Fritz habe ich mich regel­recht ver­liebt. Er sieht wie in mei­ner Vor­stel­lung aus, nur noch entzückender.”


Von: Silke Far­mer (Geschichte) und Mele Brink (Illus­tra­tio­nen)
Ver­lag: Edi­tion Pastorplatz
Bil­der­buch für Kin­der ab 3 Jahren
ISBN: 978–3943833225
Gebun­dene Aus­gabe: 34 Seiten
For­mat: 21,5 x 0,9 x 24,7 cm 
Rating: 3.9/5. From 12 votes. 
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