ab 4 Jahren

Amazzi – Robert sucht das Wasser

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Kinderbücher: Amazzi - Robert sucht das Wasser

Mit Kin­der­bü­chern im Eigen­ver­lag ist es ja oft so eine Sache: Die Spra­che rum­pelt, der Geschichte feh­len Poin­ten, die Illus­tra­tio­nen sind höchs­tens so lala. Kein Wun­der, dass sich kein Ver­lag dafür interessiert. 

Aber es gibt auch echte Per­len, die im Eigen­ver­lag erschei­nen. Das Kin­der­buch „Amazzi – Robert sucht das Was­ser” von Ber­na­dette Kowo­lik ist ein sol­cher Schatz.

Und das nicht nur, weil die Geschichte hin­ter dem Buch so beein­dru­ckend ist: Ber­na­dette Kowo­lik, eine Ber­li­ner Kita-Erzie­he­rin, wollte schon als Kind immer nach Afrika, um zu hel­fen. 2005 flog sie für ein vier­wö­chi­ges Prak­ti­kum nach Uganda, arbei­tete dort in einer Behin­der­ten­ein­rich­tung und half neben­bei auch noch bei Pro­jek­ten für Stra­ßen­kin­der mit. Die exis­ten­zi­el­len Pro­bleme der Men­schen über­wäl­tig­ten sie. Drei­jäh­rige AIDS-Wai­sen auf der Straße, Müt­ter, die nicht wis­sen, was sie ihren Kin­dern am nächs­ten Tag zu essen geben sollen.

Als Stra­ßen­kin­der ihr bei einem Über­fall hal­fen und den Räu­ber ver­trie­ben, stand für sie fest: Die­sen Kin­dern möchte ich ein Heim errich­ten. Zuhause in Deutsch­land grün­dete sie den Ver­ein „Hoff­nung Spen­den”. Inzwi­schen betreibt der Ver­ein zwei Kin­der­heime. Das Geld dafür sam­melt Ber­na­dette Kowo­lik über Spen­den ein – und auch über den Ver­kauf ihres Buches „Amazzi”.

Davon ist Ende 2014 die zweite Auf­lage erschie­nen. Es ist die Geschichte des klei­nen Robert, der in einem Dorf in Uganda lebt. Jeden Tag holt er mit sei­nen Freun­den Was­ser. Aber die Was­ser­stelle wird immer klei­ner. „Bbi­ras Blick sucht den Him­mel nach Regen­wol­ken ab”, heißt es im Buch. „Der Him­mel ist strah­lend­blau und es ist nicht eine ein­zige Wolke zu sehen. Ich sehe mir die Was­ser­stelle an, kneife die Augen zu schma­len Schlit­zen zusam­men und denke nach. Bbira hat recht! Es hat schon lange nicht mehr gereg­net und das Was­ser reicht sonst bis zu den Affen­brot­bäu­men auf der ande­ren Uferseite.”

Die Situa­tion bedroht Men­schen und Tiere, die Dorf­be­woh­ner beru­fen eine Ver­samm­lung ein. Roberts Groß­mutter beschließt, eine neue Was­ser­stelle zu suchen. Und Robert soll mit ihr gehen! Auf der Expe­di­tion lernt er viel über Tiere, Pflan­zen und das Leben. Zum Bei­spiel, dass gerade die klei­nen Dinge oft vol­ler Über­ra­schun­gen stecken…

Die gut durch­dachte Geschichte und die klare Spra­che Kowo­liks machen „Amazzi” zu einem Buch, das man gerne auch mehr­mals liest. Optisch macht es dank der schö­nen Illus­tra­tio­nen, die teils von Kin­dern stam­men, sowie dank der Fotos, die Kowo­lik selbst auf­ge­nom­men hat, eben­falls eini­ges her. Dass Typo­gra­fie und Satz viel­leicht nicht ganz den höchs­ten Ansprü­chen genü­gen – geschenkt!


Von: Ber­na­dette Kowo­lik, illus­triert von Nina Haeber­lin sowie den Kin­dern der Kita St. Bene­dikt und Kin­dern aus Kam­pala, Uganda
Ver­lag: Druck und Bin­dung: Tla­ciarne Banska Bystrica
Kin­der­buch ab 4 Jahren
For­mat: 23,8 x 18,4 x 1 cm

 

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