Vertrau mir, Mama!
„Vertrau mir, Mama!” ist ein sehr cooles Bilderbuch über Ängste, Versuchungen, Selbstständigkeit und das Großwerden.
Ollie darf zum allerersten Mal ganz allein zum Einkaufen in den kleinen Laden um die Ecke gehen. Aber natürlich lässt ihn seine Mama nicht aus dem Haus, ohne vorher detaillierte Anweisungen zu geben: Schau nach links und nach rechts, bevor du über die Straße gehst. Steck die Hände nicht in die Hosentaschen, falls du stolperst. Nimm nicht die Abkürzung durch den Garten von Herrn Spinelli. Lies im Laden keine Comic-Hefte. Kauf einfach nur Käse.
„Vertrau mir, Mama”, sagt Ollie und stapft los. Aber so einfach, wie Mama sich das vorstellt, ist es natürlich nicht. Ollie muss auf dem Weg nämlich auch noch mit einem Monster, einer Hexe, einem hungrigen Grizzly und zwei Aliens fertig werden, vor denen ihn seine Mutter nicht gewarnt hatte. Da ist es ganz gut, dass sich Ollie nicht an alle ihre Anweisungen gehalten hat…
Ich mag an dem Buch, dass es auf eine ziemlich lässige Art sehr große Themen anspricht. Loslassen und Kontrolle aufgeben auf der einen und das Umgehen mit Erwartungshaltungen auf der anderen Seite zählen zu den problematischsten Faktoren des Eltern-Kind-Verhältnisses überhaupt – und das über lange Jahre hinweg. Das Buch widmet sich dem ganz entspannt und augenzwinkernd.
Und dann stehe ich auf die poppigen Illustrationen: Die sind groß, knallig und komisch und entsprechen einem ästhetischen Empfinden, das vom Comic geprägt ist. Cool!
Allerdings möchte ich auch das nicht verschweigen: Mein fast viereinhalbjähriger Sohn lässt sich die Geschichte zwar gerne vorlesen, besteht aber jedes Mal darauf, eine bestimmte Seite zu überblättern. Die Hexe ist ihm einfach zu unheimlich gezeichnet.
Von: Angela McAllister und Ross Collins (Illustrationen)
Verlag: Bloomsbury
Bilderbuch ab 4 Jahren
ISBN: 978–3827050779
Gebundene Ausgabe, 32 Seiten
Format: 27,6 x 25 x 1,2 cm