Wo ist Nils der Eisbär?
So schmuggelt man Kunst ins Kinderzimmer!
Groß und schön wie ein echter Eisbär steht das Meisterwerk von François Pompon im Pariser Musée d’Orsay. Rund zehn Jahre lang arbeitete der Bildhauer daran, gestaltete die Skulptur zunächst in allen Einzelheiten, entfernte dann nach und nach die überflüssigen Details – bis der steinerne Bär das Wesen des pelzigen Vorbilds ohne Umschweife zum Ausdruck brachte.
Der Grafiker Nicolas Piroux hat das geschmeidige Tier zum Leben erweckt und schickt es, damit es ihm auf seinem Sockel nicht langweilig wird, auf eine Reise durch die schönsten Gemälde des Musée d’Orsay. Das Museum ist nicht nur für seine einzigartige Sammlung impressionistischer Künstler berühmt, sondern beherbergt darüber hinaus einen reichen Schatz fast aller Stilrichtungen der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts.
Und so blickt der Bär (im deutschen „Nils” genannt) neben Henri Rousseaus „Schlangenbeschwörerin” aus dem Unterholz des Dschungels, beobachtet Gustave Dorés „Katastrophe am Matterhorn” aus nächster Nähe, badet in Claude Monets „Seerosenteich”, gesellt sich zu Vincent Van Goghs „Mittagsrast” oder besucht Gustav Klimts „Rosen unter Bäumen”.
Manchmal macht er sich dabei ganz klein, so dass man ihn lange suchen muss. Auf anderen Bildern tarnt oder versteckt er sich. Das macht „Wo ist Nils der Eisbär?” zu einem amüsanten Suchspiel für Kinder. Um Nils zu finden, muss man tief eintauchen in die Werke der großen Künstler, sie intensiv betrachten, jeden Quadratzentimeter begutachten.
Das hat Nicolas Piroux wunderbar listig eingefädelt. Eine spielerischere und damit kindgerechtere Einführung in die Welt der Kunst ist nur schwer vorstellbar. In Deutschland erschien „Wo ist Nils der Eisbär?” im März 2017 im Belser-Verlag, in Frankfreich gibt es bereits den Nachfolgeband „Mais où est donc Pompon? Au fil de l’eau”.
Von: Nicolas Piroux
Verlag: Belser
Kunstbilderbuch ab 4 Jahren
ISBN: 978–3763027767
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten
Format: 26,4 x 1,2 x 27,4 cm