Zinnober in der grauen Stadt
Manche Bücher sind zu schade, um vergessen zu werden. Und so hat der Ravensburger Buchverlag das erstmals 1973 erschienene „Zinnober in der grauen Stadt” in der Reihe „Ravensburger Kinderklassiker” wieder aufgelegt.
Ja, der Illustrations-Stil ist typisch 70er. Heute staffiert niemand mehr seine Figuren mit so dicken, roten Bäckchen aus, wie das Margret Rettich tat, von der auch die erfolgreiche Jan-und-Julia-Reihe ist. Und die Thematik passt auch in die Zeit damals, als immer mehr bunte Leute gegen eine genormte Republik der grauen Anzugträger aufbegehrten.
Heute ist eh schon alles knallig. Dabei blinkt die Werbung aber so uniform, dass einem die Farben der Großstädte fast schon wieder trist erscheinen mögen. Insofern bleibt „Zinnober in der grauen Stadt” aktuell – es geht ums Selbermachen, um Subversivität und darum, durch wildes Umgestalten einer deprimierenden Umwelt Freude zu empfinden. Spaß am Durcheinander wird Spaß am Leben.
Die Geschichte: Maler Zinnober übt seinen Beruf in einer eintönigen Stadt aus. Die Leute tragen graue Kleider und fahren in dunklen Autos. Alle wollen ihre Häuser grau gestrichen haben, weil sie ja doch wieder schmutzig werden. So macht es Zinnober keinen Spaß, Maler zu sein. Eines Tages jedoch inspirieren ihn zwei Kinder und ein Missgeschick dazu, vom alltäglichen Graumaler zum nächtlichen Buntmaler zu werden.
Es gelingt ihm ein erster Coup, woraufhin er in den beiden Kindern fleißige Mitstreiter findet. Die Aufgabe Farbe in die Stadt zu bringen, ist jedoch so gewaltig, dass die drei fast kapitulieren – bis sie feststellen, dass sie nicht allein sind. Unorganisiert und auf eigene Faust folgen immer mehr Farbenfreunde ihrem Beispiel…
Von: Margret Rettich
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Bilderbuch ab 4 Jahren
ISBN: 978–3473446117
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten
Format: 21,5 x 0,7 x 27 cm