Klar, dass Mama Ole lieber hat
Geschwister haben es nicht leicht. Das kann man drehen und wenden, wie man will. Genau wie dieses Buch.
In „Klar, dass Mama Ole lieber hat” geht es um Anna, die schon fast sieben ist, in die erste Klasse geht und findet, dass kleine Brüder das Grässlichste auf der Welt sind. Wenn man das Buch umdreht, heißt es „Klar, dass Mama Anna lieber hat” und erzählt die Geschichte aus Oles Sicht.
Eine Geschichte aus zwei Perspektiven – das ist eine prima Idee und eine gute Hilfe für Eltern. Denn das Buch ist so lebensnah geschrieben, dass es Geschwisterkindern leicht fällt, sich einmal in die Lage des anderen hineinzufühlen. Und es ist so lustig, dass es immer wieder aus dem Regal gekramt wird. Die Illustrationen unterstreichen die Komik der Geschichte perfekt.
Ole ist noch nicht mal vier und weiß weder etwas von Zahlen und Buchtsaben, noch dass man seine große Schwester nicht stören darf, wenn sie mit ihren Freundinnen Prinzessin spielt. Und wenn Ole Annas Schokolade verputzt und Anna wütend wird, kommt Mama angerannt und sagt, dass große Kinder alles mit Worten regeln können und keine Fäuste brauchen. Es ist so ungerecht, ungerecht, ungerecht, dass Mama jetzt mit beiden Kindern schimpft – findet Anna.
Für Ole ist das Zusammenleben mit Anna allerdings auch kein Zuckerschlecken. Ständig sagt sie „du Baby!” oder „du Wurzelzwerg” zu ihm. Seine Bilder nennt sie „Krickel-Krackel” und wenn Ole sich mal ein Spielzeug ausleihen will, keift sie gleich los. Aber nie nimmt Mama Ole in Schutz, immer hält sie zu Anna. Und dann bekommt Anna auch noch die größere Portion Pudding und darf abends länger aufbleiben. Das ist alles so fies – findet Ole.
Aber als Mama dann eines Abends plötzlich noch mal kurz weg muss, rücken die beiden Geschwister zusammen und stellen fest, dass es doch ganz gut ist, nicht allein zu sein…
Von: Kirsten Boie (Text) und Silke Brix (Illustrationen)
Verlag: Oetinger
Wendebuch ab 5 Jahren
ISBN: 978–3789163111
Gebundene Ausgabe, 48 Seiten
Format: 28,8 x 22,3 x 1,5 cm