Rigo und Rosa
Rigo ist ein persischer Leopard, es gab ihn wirklich. Er lebte von 1997 bis 2010 im Berner Tierpark. Und Rosa ist eine Maus. Rigo und Rosa wurden Freunde.
Was an sich schon wunderbar ist, wird noch viel schöner dadurch, dass der Schweizer Autor Lorenz Pauli die ungewöhnliche Freundschaft zwischen (Groß-)Katze und Maus in 28 erkenntnisreichen und pointierten Geschichten weitergedacht hat. Seit 2006 schrieb er für das Magazin „Bärn!” Leoparden-Kolumnen, gemeinsam mit dem „atlantis”-Verlag hat er sie jetzt in einem feinen Kinderbuch veröffentlicht. In kleiner Form wühlt sich Pauli behutsam in die Tiefe, um nichts anderes als die großen Dinge des Lebens zu verhandeln, ohne dabei auch nur im geringsten Maße hochtrabend oder pathetisch zu werden.
Rigo und Rosa philosophieren im Gespräch über das Sein und das Werden. Rigo erklärt, dass man sich mit dem Herzen woanders befinden kann als mit dem Körper. Und Rosa will wissen, ob er der Gleiche wie gestern ist. „Ein bisschen ja. Ein bisschen nein”, antwortet Rigo. Dann zaubern sie, feiern Ostern, Astern oder Western, Rigo übt eine gewisse „Mausigkeit” ein während Rosa den Leopardenschlaf ausprobiert. Endet das Nichts des Universums eigentlich irgendwo? Was kommt dann? Und kann man alles erklären?
Der Schauplatz ist immer derselbe: Rigos Leopardenkäfig im Zoo. Da treffen sich die beiden Tiere, reden, spielen „Wer kann dümmer gucken?” oder „Maus im Leopardenfell” und verändern die Welt – denn das kann man auch schon mit scheinbar kleinen Taten, etwa indem man einen Käfer aus der Pfütze rettet.
Fragen, erzählen, zuhören, einfühlen, nachdenken, beobachten, dazulernen, die Dinge auch einmal anders anschauen, sich öffnen. Den Horizont erweitern, indem man nur den Geist auf die Reise schickt. Darum geht es in diesem wunderbar gelassenen und witzigen Buch.
Von: Lorenz Pauli, illustriert von Kathrin Schärer
Verlag: Atlantis
Philosphisches für Kinder ab 5
ISBN: 978–3715207100
Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
Format: 18,4 x 1,8 x 27,2 cm