Vater und Tochter
Vater und Tochter radeln über den Deich, dann verabschiedet er sich und kommt nie wieder. Sommer und Winter vergehen, sie vermisst ihn. Die Jahre ziehen ins Land, die Gedanken an den Vater werden weniger. Sie hat einen Freund, ist glücklich, die beiden bekommen Kinder. Die Tochter wird alt – und dann steigt auch sie den Deich hinab. Jetzt endlich geschieht das Wunderbare: Sie trifft ihren Vater wieder.
Im Jahr 2001 erhielt der Film „Vater und Tochter” von Michael Dudok de Wit den Oscar als bester animierter Kurzfilm. Es ist ein reduziert erzähltes Gleichnis über Leben und Tod, Abschied und Wiederbegegnung. Wer den Gedanken an ein Wiedersehen nach dem Tod tröstlich findet, der wird den Film lieben – ebenso wie das Kinderbuch, das der Verlag Freies Geistesleben auf Deutsch herausgebracht hat.
Die schlichten, sepiafarbenen Bilder und die wenigen, aber akzentuiert gesetzten Sätze lassen Raum für Interpretation. Dass der Tod das zentrale Thema des Buches ist, ist für ein Kind vielleicht gar nicht von Anfang an ersichtlich. Direkt erwähnt wird er nie.
„Vater und Tochter” kann Kindern sicher helfen, mit einem erlittenen Verlust umzugehen. Bestatter und Trauer-Experten empfehlen es. Aber natürlich braucht es einen sensiblen Erwachsenen, der die Kinder dabei behutsam unterstützt.
Von: Michael Dudok de Wit, aus dem Niederländischen von Arnica Esterl
Verlag: Freies Geistesleben
Bilderbuch ab 5 Jahren
ISBN: 978–3772522383
Gebundene Ausgabe: 30 Seiten
Format: 25,8 x 19,4 x 0,8 cm