Oskar und die Sache mit dem Glück
Man kann sich das als Erwachsener ruhig öfter sagen: So einfach haben es unsere Kinder nun auch wieder nicht.
Zum Beispiel Oskar. Aus Erwachsenensicht sieht eigentlich alles ganz wunderbar aus. Er hat zwei wirklich nette, engagierte und fröhliche Eltern, eine liebe Oma im Ort, eine Lehrerin, die ihn mag, und einen besten Freund. Aber für Oskar ist es natürlich viel komplizierter.
Seine Mutter tanzt ein bisschen zu leidenschaftlich, und sein Vater, ein verhinderter Opernsänger, nutzt bei guter Akustik jede Gelegenheit, seine Stimme zu demonstrieren. Leider ist die Akustik im Treppenhaus der Schule ganz ausgezeichnet.
Dann ergibt sich im Chinarestaurant der Eltern von Oskars neuer Mitschülerin Bie eine einmalige Gelegenheit. Auf Oskars Glückskeks steht: „Sprich deinen größten Wunsch laut aus und er wird wahr werden.” Jetzt möchte Oskar eigentlich „Ich wünsche mir, dass meine Eltern normaler sind” sagen. Doch der Wunsch verrutscht im letzten Moment zu „Ich wünsche, dass meine Eltern und ich uns ähnlicher sind.”
Davon getrieben, bloß nicht unangenehm aufzufallen, passieren Oskar nun plötzlich selbst lauter Peinlichkeiten. Das ist so herrlich locker und humorvoll aus Oskars Perspektive aufgeschrieben, dass während der Lektüre praktisch permanent Gacker-Geräusche aus dem Kinderzimmer dringen.
Und dann ist da auch noch diese äußerst interessante Geschichte mit der Liebe, die im Buch ganz unaufdringlich und behutsam immer wichtiger wird – und schließlich das zentrale Thema ist. Kurzum: Kerstin Lundberg Hahns „Oskar und die Sache mit dem Glück” ist ein himmlisch komisches Buch für Jungen und Mädchen an der Schwelle zur Pubertät. Es prickelt wohlig, ohne dass es je unangenehm wäre.
Von: Kerstin Lundberg Hahn, mit Illustrationen von Susanne Göhlich, übersetzt von Gesa Kunter
Verlag: Aladin
Kinderbuch ab 8 Jahren
ISBN: 978–3848920648
Gebundene Ausgabe: 176 Seiten
Format: 14,2 x 2,5 x 19,3 cm