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Die Abenteuer von Lester und Bob

Freund­schaf­ten sind sel­ten sym­me­trisch. Die von Les­ter und Bob ist es auch nicht. Da ist die agile Ente Les­ter – und da ist der große Bär Bob. Wer ist jetzt wem über­le­gen? Und kommt es dar­auf über­haupt an?

Ole Kön­ne­cke hat schon viele tolle Arbei­ten abge­lie­fert. Als Illus­tra­tor, als Über­set­zer, als Autor. „Die Aben­teuer von Les­ter und Bob” im Ala­din-Ver­lag sind sein neu­es­ter Streich, der Nach­fol­ge­band ist auch schon in der Pipe­line. Und, was soll ich sagen: Ich kann es gar nicht erwar­ten, dass der herauskommt!

Der erste Band ent­hält sechs kleine Geschich­ten der unglei­chen Freunde. Liest man eine, muss man die nächste gleich nach­schie­ben, so kurz­wei­lig sind sie. Kön­ne­cke ist, das hat er dem „Ham­bur­ger Abend­blatt” erzählt, mit Comics auf­ge­wach­sen. Mit Donald Duck lernte er lesen, und sein unver­wech­sel­ba­rer Zei­chen­stil mit den kla­ren Linien ent­springt unver­kenn­bar die­ser frü­hen Schule. Mit mini­ma­len Mit­teln ent­fal­tet Kön­ne­cke maxi­male Wir­kung: Bobs Pünkt­chen-Augen noch ein klit­ze­klei­nes biss­chen klei­ner – und schon ist der in sich gekehrte Gesichts­aus­druck des Kuchen­freun­des beim Kuchen­ge­nuss perfekt.

Über­haupt, der Kuchen! Er ist eines der wie­der­keh­ren­den Motive die­ses ent­zü­cken­den Büch­leins. Und wahr­schein­lich am bes­ten geeig­net, um die Bezie­hung von Les­ter und Bob zu cha­rak­te­ri­sie­ren. Les­ter ist ein Hans­dampf in allen Gas­sen. Eine Ente von Welt, bei der man sich nicht wun­dern muss, wenn sie plötz­lich mit Zylin­der, Sei­den­schal und zwei Ein­tritts­kar­ten für die Nobel­preis­ver­lei­hung vor der Tür steht. Bob ist eher schüch­tern und nicht unbe­dingt der Gedan­ken­schnellste, aber er backt exzel­len­ten Kuchen. Davon hätte er nur manch­mal gerne etwas mehr für sich. Doch was er auch aus­heckt – am Ende sitzt Les­ter mit am Tisch und ver­putzt Stück um Stück. Der gut­mü­tige Bob hat da meist schon längst ver­ges­sen, dass er eigent­lich lie­ber allein essen wollte. Aber Les­ter kann man auch echt nicht böse sein…

Kön­ne­ckes Humor ähnelt sei­nem Zei­chen­stil: ohne große Umstände genau auf den Punkt – bzw. bis kurz davor. Das schönste daran sind näm­lich die Aus­las­sun­gen und Andeu­tun­gen, die den letz­ten klei­nen Gedan­ken­schritt bis zur Pointe dem Leser über­las­sen. Prima für Kin­der ab 6 – und auch für Erwach­sene ein gro­ßes Vergnügen!


Von: Ole Könnecke
Ver­lag: Aladin
Kin­der­buch ab 6 Jahren
ISBN: 978–3848920501
Gebun­dene Aus­gabe: 64 Seiten
For­mat: 18,1 x 1,2 x 21,8 cm 
Categories: ab 6 Jahren
Matti Hartmann: Matti Hartmann ist im Hauptberuf freier Journalist und nebenher Vater von drei Kindern. Oder andersherum. Außerdem Bücherfreund. Und weil sich das alles prima unter einen Hut bringen lässt, wenn man eine Kinderbuchseite betreibt, macht er genau das auch noch.
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