Das brauch ich alles noch!

Wovon Papa eine Ahnung hat: Weiße Sachen, Baum­wolle, 60 Grad, nach links. Bun­tes nach rechts, 30 Grad, pfle­ge­leicht. Papa­so­cken extra, 40 Grad.

Wovon Papa keine Ahnung hat: Dass der Stein, der Knopf und der Schlüs­sel aus Jims Hosen­ta­sche kei­nes­falls weg können!

In „Das brauch ich alles noch!” von Petra Pos­tert (Text) und Jens Rass­mus (Illus­tra­tio­nen) ist gerade Wasch­tag. Jim hilft beim Wäsche­sor­tie­ren – und dann auch noch dabei, Papa auf die Sprünge zu helfen.

Denn was für den erst unschein­bar wirkt, ist in Wahr­heit unfass­bar kost­bar. Zum Glück ist Papa nicht ganz doof (was man ja auch schon daran gemerkt hat, dass er das mit der Wäsche so gut kann). Er begreift ziem­lich schnell, und so spin­nen Jim und sein Vater im Wech­sel drei hüb­sche Phan­ta­sie­geschich­ten um die Hosen­ta­schen-Uten­si­lien: Der Schlüs­sel gehört zu einem Zau­ber-Kof­fer, der Knopf ist drei­mal um die Welt gereist und den Stein hat ein­mal ein Riese im Zorn von einem Berg abgebissen. 

Das gefällt mir: Der moderne, eman­zi­pierte Mann ist weder für den Haus­halt zu dus­se­lig noch dazu, sich an den Zau­ber zu erin­nern, der All­tags­ge­gen­stän­den inne­wohnt, wenn man ein Kind ist – und bie­tet damit eine posi­tive Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gur für die nächste Genera­tion moder­ner Män­ner. Petra Pos­tert baut die Geschichte gekonnt sprung­haft asso­zi­iert zusam­men, erzählt sie wort­wit­zig und ver­sieht sie mit einer schö­nen Schluss­pointe. Und Jens Rass­mus’ Illus­tra­tio­nen – mal for­mat­fül­lend aben­teu­er­lich, mal ein­fach und ver­schmitzt – kor­re­spon­die­ren her­vor­ra­gend mit dem Text und füh­ren ihn im ent­schei­den­den Moment auch weiter. 

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