Ich kann nur Würmer

„Sie haben mich die Bil­der malen lassen!”

Mit die­sem erstaun­ten Aus­ruf stellt Will Mab­bitt (Eng­län­der, Kin­der­buch­au­tor, Scherz­keks) sein Buch „Ich kann nur Wür­mer” im Inter­net vor. Eigent­lich könne er gar nicht zeich­nen, sagt er. Einen Wurm bringe er gerade noch so zu Papier, dann sei aber auch schon Schluss. 

Trotz­dem haben sie ihn an die Illus­tra­tio­nen gelas­sen. Und dann lan­dete „Ich kann nur Wür­mer” Anfang 2018 auch noch auf der Lon­g­list für die renom­mierte bri­ti­sche Greena­way Medal – eine Aus­zeich­nung für her­aus­ra­gende Kinderbuch-Illustrationen!

Absurd? Irgend­wie schon. Aber dann auch wie­der nicht. Denn auch wenn die Zeich­nun­gen wirk­lich sehr, sehr ein­fach sind – die Idee, mit der eige­nen Unfä­hig­keit iro­nisch zu spie­len, ist Mab­bitt gelun­gen. Her­aus­ge­kom­men ist ein außer­ge­wöhn­li­ches Zählbuch. 

Wurm eins bis Wurm zehn unter­schei­den sich zwar äußer­lich jetzt nicht so dolle von­ein­an­der. Aber eine kleine Geschichte, die alle mit Sinn für leicht ver­schro­be­nen Humor zum Lachen brin­gen wird, gibt es zu jedem. Nur was mit Wurm acht pas­siert ist – ogot­to­gott, das arme Tier …

Am Ende hat „Ich kann nur Wür­mer” den Sprung von der Long- auf die Short­list der Greena­way Medal natür­lich nicht geschafft. Den­noch: Wie Mab­bitt sich selbst und das gesamte Kin­der­buch­we­sen hier auf die Schippe nimmt, ist so wit­zig, dass sogar der Begriff „neues Kult­buch” schon gefal­len ist!

Und Mut, selbst den Stift zur Hand zu neh­men und sich eine kleine Wurm-Geschichte aus­zu­den­ken, macht es auch. Denn Mab­bitt zeigt ja: So schwer ist das gar nicht.

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