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Wie der kleine Elefant einmal sehr traurig war


Der kleine rosa Ele­fant Benno lebt mit sei­ner Herde in Afrika. Sein aller­bes­ter Freund heißt Freddi, und die bei­den toben den gan­zen Tag mit­ein­an­der herum. Ein schö­nes Leben – bis Fred­dis Mut­ter eines Tages ver­kün­det: „Wir zie­hen nun mit unse­ren Ver­wand­ten in eine andere Rich­tung wei­ter. Kin­der, ihr müsst Abschied von­ein­an­der nehmen.”

Noch ein­mal win­ken sich die Ele­fan­ten­jungs mit ihren Rüs­seln zu. Dann ist Freddi weg, und Benno bleibt allein zurück. „Der kleine rosa Ele­fant wurde sehr trau­rig”, heißt es in der Geschichte. „So sehr, dass er keine Lust mehr zum Spie­len hatte. Das Essen schmeckte ihm nicht mehr, er rannte nicht mehr und spritze nicht mehr mit Was­ser. Alles kam ihm grau und leer vor ohne Freddi.”

Auch, dass sich die ande­ren Ele­fan­ten um ihn sor­gen, trös­tet ihn nicht. Alle haben sie gute Rat­schläge („Spiel doch etwas schö­nes, dann denkst du nicht daran.” – „Such dir doch einen neuen Freund.” – „Das ist doch nicht so schlimm, das pas­siert jedem ein­mal.”) – aber gehol­fen ist Benno damit nicht.

Erst die weise Eule kann Benno den rich­ti­gen Weg zei­gen. Ihre Hil­fe­stel­lung zur Trau­er­be­wäl­ti­gung ist zwar auch recht ein­fach zu ver­ste­hen, aber nicht so furcht­bar platt wie die Tipps der Herde. In drei Schrit­ten lernt Benno, sei­nen Kum­mer zu bewäl­ti­gen – indem er ihn zuerst ein­mal zulässt und sich gestat­tet, rich­tig zu wei­nen. Indem er dann mit jeman­dem, den er sehr lieb hat, über seine Trauer spricht und sie damit teilt. Und indem er einen fes­ten Platz in sei­nem Her­zen für Freddi fin­det. Das alles geht nicht hopp­la­dihopp, aber es geht. Und lang­sam wird Benno wie­der fröh­lich. Denn schließ­lich ist da auch noch die Zeit: „Sie wird etwas von dei­nem Kum­mer mit sich neh­men, wäh­rend sie ver­geht”, weiß die weise Eule.

Wie der kleine rosa Ele­fant ein­mal sehr trau­rig war und wie es ihm wie­der gut ging” kann ins­be­son­dere für Kin­der eine große Hilfe sein, die gerade mit einer Tren­nungs­si­tua­tion kon­fron­tiert sind. Poe­tisch schön geschrie­ben, klar und stark illus­triert. Ein Buch, das trau­rig ist, aber Mut macht, weil es (genau die rich­ti­gen) Per­spek­ti­ven aus dem Dun­kel zeigt.


Von: Monika Weitze (Text) und Eric Bat­tut (Illus­tra­tio­nen)
Ver­lag: Bohem Press
Bil­der­buch ab 4 Jahren
ISBN: 978–3855813247
Gebun­dene Aus­gabe: 32 Seiten
For­mat: 29,6 x 20,8 x 0,9 cm
Categories: ab 4 Jahren
Matti Hartmann: Matti Hartmann ist im Hauptberuf freier Journalist und nebenher Vater von drei Kindern. Oder andersherum. Außerdem Bücherfreund. Und weil sich das alles prima unter einen Hut bringen lässt, wenn man eine Kinderbuchseite betreibt, macht er genau das auch noch.
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