Fabers Schatz
„Guck dir die Leute an, Faber! Alle Farben, von Milch bis Bitterschokolade. So bunt ist die Welt! Vergiss das nie!”
Diese Weisheit hat Opa Faber hinterlassen, bevor er nach Amerika gezogen ist. Außerdem hat er noch einen alten Teppich zurückgelassen, der angeblich fliegen kann. Faber hätte lieber Opas echten Schrumpfkopf geerbt – aber na gut. Nun hat er eben den Teppich und muss jemanden finden, der die Schrift darauf entziffern kann. Jemanden aus Damaskus…
Cornelia Funke hat mit „Fabers Schatz” ein humorvolles Bilderbuch geschrieben, das fast beiläufig schwierige Themen wie Flucht, Vertreibung, Heimweh und Sehnsucht anreißt, ohne je wirklich schwermütig zu werden. Als Faber auf seiner Suche schon beinahe aufgeben will, setzt sich ein Mädchen zu ihm auf den Teppich. Es ist (auch wenn das nicht offen ausgesprochen wird) ein Flüchtlingskind aus Syrien. Shaima ist in der Lage, den Teppich zu steuern, und Faber lernt von ihr die dazu nötigen Worte. Es wird ein toller Tag. Nur das arabische Wort für „Zuhause” macht Shaima traurig – und sie verbietet dem Teppich, dorthin zu fliegen.
Woher Shaimas Trauer rührt, erklärt das Buch nicht. Vielmehr vertraut es darauf: Wenn ein Kind nachfragen sollte, wird der Vorleser schon die richtigen Worte finden. In der von „Fabers Schatz” durch feinen, hansiatischen Witz und liebevolle Weltoffenheit erzeugten Atmosphäre sollte das ohne weiteres gelingen.
Von: Cornelia Funke, illustriert von Susanne Göhlich
Verlag: Aladin
Kinderbuch ab 3 Jahren
ISBN: 978–3848901227
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten
Format: 21,2 x 1 x 27,7 cm