ab 3 Jahren

Hexenfee

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Kinderbücher: Hexenfee - Brigitte Minne, Carll CneutNichts da mit niedlich!

Ros­ma­rinchen ist eine Fee aber damit nicht glück­lich. Statt immer nur lieb und ordent­lich wäre sie lie­ber auch ein­mal wild und schmut­zig. Sie möchte in einem Boot auf dem Bach fah­ren, schreien und schal­lend lachen. Zum Ent­set­zen ihrer Mama wäre sie gern eine Hexe.

Es kommt zum Streit und Ros­ma­rinchen packt ihre Kof­fer. Die wird schon zurück­kom­men, denkt ihre Mama – wie Mamas eben manch­mal über auf­müp­fige Kin­der den­ken. „Der Hexen­wald ist wirk­lich kein Ort für Feen.”

Ist er aber doch! Das Hexen­le­ben gefällt Ros­ma­rinchen sehr gut. Sie lernt sogar auf dem Besen zu flie­gen und als sie dabei ein Eimer­chen Bee­ren­saft über den Hexen auskippt, seuf­zen die: „So eine unge­zo­gene Hexe. Von der kön­nen wir noch was lernen.” 

So ist das Leben lus­tig. Aber wie soll das jetzt gehen: Mama in ihrer Feen­welt, die alle Hexen abscheu­lich fin­det – und Ros­ma­rinchen in ihrem Baum­haus, die von Feen nur gelang­weit ist? Wie fin­den die bei­den wie­der zusammen?

Kinderbücher: Hexenfee - Brigitte Minne, Carll Cneut

Bri­gitte Min­nes Bil­der­buch „Hexen­fee” erschien bereits 1999 zum ers­ten Mal, schon damals illus­triert von Carll Cneut. 2016 kam es neu her­aus, wie­der mit Bil­dern des bel­gi­schen Kin­der­buch­künst­lers. Die Illus­tra­tio­nen erin­nern sehr an das Ori­gi­nal, fal­len die­ses Mal aber detail­lier­ter und üppi­ger aus.

Kinderbücher: Hexenfee - Brigitte Minne, Carll Cneut

Bestimmt sind sie nicht jeder­manns Sache, so kunst­voll sie auch sein mögen. Alle Figu­ren haben nur mas­ken­hafte Gesich­ter und eine Mimik wie ein­g­schla­fen. Emo­tio­nen deu­ten sich höchs­tens mini­mal an. Aber in ihrer Ernst­haf­tig­keit, ihrer zur Schau gestell­ten Meta­pho­rik und ihrer Pla­ka­ti­vi­tät unter­stüt­zen die Bil­der die Geschichte. Sie regen zum gedank­li­chen Abschwei­fen an, zum Suchen nach dem Sinn – und las­sen so die Bedeu­tung hin­ter der Geschichter stär­ker zum Vor­schein kommen. 

Es geht um Wün­sche, die so tief sit­zen, dass sie nicht uner­füllt blei­ben kön­nen. Darum, den ande­ren nicht nur so zu lie­ben, wie man ihn haben will, son­dern so, wie er ist. Man muss es nur schaf­fen, auf­ein­an­der zu zu gehen. Es geht um gesell­schaft­li­che Kon­ven­tio­nen und darum, sich über sie hin­weg­set­zen zu kön­nen. Bis man (bzw. Mama) denkt: „Das Leben einer Hexe ist eigent­lich ganz nett.”

Kinderbücher: Hexenfee - Brigitte Minne, Carll Cneut

Das ist ermun­ternd, im Klei­nen wie im Gro­ßen. Und es hilft nicht nur Feen, die mit Rol­len­bil­dern oder gar ihrer Iden­ti­tät hadern, son­dern auch Eltern, die viel­leicht allzu klare Vor­stel­lun­gen von Rich­tig oder Falsch haben.


Von: Bri­gitte Minne, illus­triert von Carll Cneut, neu über­setzt von Rolf Erdorf
Ver­lag: Bohem Press
Bil­der­buch ab 3 Jahren
ISBN: 978–3959390477
Gebun­dene Aus­gabe: 48 Seiten
For­mat: 23,5 x 1,5 x 30,4 cm
Rating: 3.2/5. From 15 votes. 
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